Führung Justizvollzungsanstalt Kriens

Freitag, 08. November 2019, 13.15 – 18 Uhr

Gewerbe trifft Gewerbe – in einer nicht alltäglichen Umgebung

Unter diesem Motto lud der Gewerbeverein Oberer Sempachersee am Freitag, 08.11.2019 seine Mitglieder zu einer exklusiven Führung im Gefängnis Grosshof Kriens ein.

Die Justizvollzugsanstalt Grosshof gewährte den Teilnehmern mit der Führung einen exklusiven Blick hinter die Gefängnismauern. Dass es nicht ein gewöhnlicher Networking-Anlass ist, wurde allen bereits im Vorfeld bei der Anmeldung bewusst. So musste sich jeder persönlich ausweisen und mitgebrachte Sachen vor der Führung abgeben. Dies als Besucher. Wie ergeht es also jenen, die aufgrund einer Straftat in die JVA Grosshof eintreten müssen? Wie sieht der Alltag eines Insassen in einem Schweizer Gefängnis aus? Auf diese, wie auch auf viele weitere Fragen erhielten die Besucher Antworten.

Die JVA Grosshof verfügt über 120 Plätze für Männer und Frauen. Mit grosser Sorgfalt wurde die Privatsphäre der Insassen bei der Führung respektiert und es konnten Aufenthaltsräume, Arztzimmer, die Werkstatt, Zellen und Höfe besichtigt und gleichzeitig jeglicher Kontakt zwischen Gästen und Insassen vermieden werden. Mit jeder Ausführung wurde spürbar, was «Freiheitsentzug» wirklich bedeutet. So beeindruckend und vielseitig die Möglichkeiten in dieser modernen Vollzugsanstalt erscheinen, umso beklemmender wurde das Gefühl, je länger die Führung dauerte.

Für das Gewerbe von besonderem Interesse war sicherlich die interne Werkstatt, die den Auftrag erfüllt, den Insassen eine Beschäftigung und Tagesstruktur anzubieten. Mit einem vielseitigen Angebot ist die JVA Grosshof ein interessanter Wirtschaftspartner für Unternehmen und hat auch seine Budgetvorgaben zu erfüllen. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten für die Insassen bieten auch die Bereiche Küche und Hauswirtschaft.

Eine Justizvollzugsanstalt als Arbeitgeber ist nicht alltäglich. Dennoch war für alle das motivierte, freundliche Team spürbar. Jeder muss sich auf jeden verlassen können, klare Kommunikation, eine gute Beobachtungsgabe und Fingerspitzengefühl sind unabdingbar.

 

Beim anschliessenden Apéro nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, ihre Eindrücke zu teilen. Noch bei Tageslicht, gleich nach dem Mittag eingetreten, staunten alle, dass es nach dem Apéro bereits am Eindunkeln war. Noch ein Eindruck, wie schnell sich die Wahrnehmung in einer geschlossenen Anstalt verändert.

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